Herbst in Japan (noch bin ich nicht erfroren...)

Wow... Ich kann nicht glauben, dass ich seit einem halben Jahr nichts mehr hier geschrieben habe.

Ich denke mal, nach den anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten und dem Heimweh hat mich nun der Alltag hier eingeholt.
Die Uni hat sich als "normal" herausgestellt, trotz dem Titel "Beste Frauenuni Japans". Die Dozenten/Professoren sind teilweise ganz cool drauf, einige gehen mir aber auf die Nerven - was darin resultiert, dass ich deren Kurse nicht mehr besuche. Da ich als "research student" sowieso keine credits für meinen Aufenthalt hier erhalte, dementsprechend die Kurse nur aus eigenem Interesse heraus besuche, kann es den Dozenten auch egal sein. Die Organisation des Austausches ist auf jeden Fall ein Witz. Die mich "betreuende" Professorin weiß selbst nach einem halben Jahr nicht, dass ich nicht als eingeschriebene Studentin da bin, sondern nur fürs Forschen. Das 国際交流ティーム ("Austausch-Team"), welches für die Kommunikation zwischen Studenten und Uni/Professoren zuständig ist, weiß zwar, dass ich "research student" bin, schreibt mir trotzdem eine Erinnerung, dass ich doch bitte meine Kurse anmelden soll, wenn ich credits bekommen möchte. Auf meine Verwirrung hin schreiben sie mir dann so etwas wie: "Ach ja, stimmt ja. Tut uns leid für die Verwirrung. Ignorieren Sie unsere vorherige Mail." und ich -> (-__-)
Naja. Eine normale Uni eben. So war es ja in Köln - und auch damals in Tübingen - nicht anders.

(In Nikko hat die Herbstfärbung schon angefangen. In Tokyo kommt sie wahrscheinlich erst nächsten Monat. Ich freu mich auf die momiji)


Jetzt gerade habe ich mit anderen Sachen zu "kämpfen". Oder, um genauer zu sein, ich muss mich auf sie vorbereiten. In Japan wird es kälter. Der Herbst ist zum Glück noch warm. Wir haben tagsüber meist noch über 20 Grad, bis zu 24 sogar. Das gibt es ja teilweise nicht mal im deutschen Sommer. Daher gefällt mir der Herbst hier bisher ganz gut. Wovor ich aber etwas Angst habe (da ich nun schon mit meinen dicken Pullis dahocke am Abend), ist der Winter. Wie soll ich den ohne Heizung und 10.000 Decken im Zimmer überleben? (;__;) *wimper* Ich bin doch so verfroren...

Heute habe ich schon in einem Laden in der Nähe des Wohnheims ein paar dicke Decken begutachtet. Aber es war nicht das, wonach ich suchte. Ich brauche etwas noch wärmeres, wenn ich diesen Winter ohne Krankenhausaufenthalt überstehen möchte... Zum Glück werde ich wenigsten über Weihnachten und Silvester im "Warmen" sein. In Deutschland gibt es zwar Schnee, aber auch HEIZUNGEN! Ich freu mich schon drauf :)

So. Und nun geht's ins Bett.
In letzter Zeit bleib ich nach meinen Kursen noch etwas in der Bib in der Uni um für den JLPT N1 zu büffeln... Scheiß Kanji... Wollen einfach nicht in meinem Kopf bleiben... Warum mach ich das nochmal...? *sighs*

Wieder in Japan

Ein neuer Tag in Tokyo.

Was zu erwarten war: Ich bin krank geworden.
Aber mittlerweile bin ich es ja gewohnt, krank zu werden, wenn ich ins Ausland gehe.

Am Montag kann ich ins Wohnheim ziehen.
Ich freue mich schon
Denn, auch wenn das Hostel nicht so schlimm ist (auch wenn unbequem und ein bisschen weiter weg), ICH WILL ENDLICH MEIN EIGENES ZIMMER!

Meinen japanischen Pass hab ich schon beantragt, sollte in drei Wochen da sein.
Wenn ich mein Zimmer habe, werd ich auch gleich mal zur Uni fahren und mir meinen Studentenausweis machen lassen gehen.

*sighs*
Japan hat mich wieder. Und nach der laaaaaangen Zeit merke ich, dass ich es wirklich vermisst habe. Aber ich merke auch, dass ich jetzt anders damit umgehe.
Es ist kein "Traumland" mehr... Dennoch liebe ich es. Auch wenn ich nicht so genau sagen könnte, warum.

Und noch eine Sache habe ich gemerkt:
Ich muss Tokyo besser kennen lernen. Ich weiß zwar, dass ich auch in Kyoto ein bisschen Zeit gebraucht habe, bis ich wusste, wo was lag, aber hier ist es eben doch noch ein bisschen anders. Ich kenne mich grob aus, in den Details wirds dann aber schwieriger...
Ein Jahr sollte das ja wohl ändern! :D